Alte Hände lösen Puzzles

Was bedeutet personalisierte Pflege?

Unser gesamtes Leben lang entwickeln wir neue Fähigkeiten, gehen unseren Leidenschaften nach und pflegen Hobbys. Das gibt uns Freude, einen Sinn und Lebensqualität. Ohne diese Aktivitäten wären unsere Persönlichkeiten unvollständig. Im Rentenalter motivieren und erfüllen uns diese Hobbys und Interessen weiterhin und sind ein wichtiger Bestandteil unseres Charakters. Die Definition von Lebensqualität ist daher sehr subjektiv und kann nicht standardisiert werden, besonders in der Pflege. Personalisierung in Pflege- und Betreuungseinrichtungen bedeutet, dass die Bewohnerinnen und Bewohner entsprechend ihrer Bedürfnisse, Vorlieben und Lebensumstände passende Pflege und Unterstützung erhalten. In diesem Ansatz wird berücksichtigt, dass jeder Mensch einzigartig ist und über individuelle Werte, Präferenzen und Lebenserfahrung verfügt.

Warum ist Personalisierung wichtig?

Älteres Paar auf einer Gartenbank

In unseren eigenen vier Wänden können wir frei entscheiden. Wir entscheiden selbst, wann wir aufstehen, was es zum Frühstück gibt, was wir anziehen und tun. Jede Entscheidung, klein und gross, liegt in unserer Hand.

Vor diesem Hintergrund kann der Übergang aus einem selbstbestimmten Leben in ein Senioren- oder Pflegeheim beängstigend wirken. Betroffene befürchten oft, dass in diesen Einrichtungen alle gleichbehandelt werden, einem die Individualität und Wahl genommen wird und viel Lebensqualität verloren geht. Personalisierte Pflege ist daher unerlässlich, um diese Ängste zu nehmen und Individualität zu ermöglichen.

Wie können Pflegekräfte personalisierte Pflege sicherstellen?

Viele Einrichtungen suchen Pflegekräfte, die sich mit Leidenschaft für pflegebedürftige Menschen einsetzen. Das ist entscheidend für die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner. Doch darüber hinaus haben Studien ergeben, wie wichtig es ist, dass Pflegekräfte auch auf die jeweiligen Bedürfnisse achten. So gibt es beispielsweise spezielle Schulungsprogramme für Pflegekräfte, um ihre Fähigkeiten und Kompetenzen weiter auszubauen, vor allem zur Pflege von Menschen mit Demenz.

Wenn Pflegestrategien an die speziellen Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner angepasst sind, stellt das nicht nur eine effektive Behandlung sicher, auch das zwischenmenschliche Verhältnis wird durch Vertrauen und Respekt gestärkt.

Wie kann Personalisierung in der Pflege umgesetzt werden?

Alte Hände lösen Puzzles

Damit sich die Bewohnerinnen und Bewohner wie zu Hause fühlen, geht die personalisierte Pflege über einen standardisierten Pflegeansatz hinaus. Im Mittelpunkt stehen stattdessen Verständnis und Respekt für die Individualität der Bewohnerinnen und Bewohner. Das betrifft sämtliche Lebensbereiche der Bewohnerinnen und Bewohner, darunter Hobbys, Interessen, Ernährungsbedürfnisse und Aktivitäten. Auch alltägliche Aufgaben wie Kochen, das Zubereiten von Getränken oder Anziehen sollten berücksichtigt werden, denn einige Bewohnerinnen und Bewohner ziehen viel Wert daraus, selbstbestimmt leben zu können. In bestimmten Einrichtungen wie dem „Betreutem Wohnen“ und in Seniorenheimen wird Unabhängigkeit aktiv gefördert, indem die Pflegekräfte den Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit lassen, bestimmte Aufgaben wie die Ordnung im Schlafzimmer oder die Wäsche selbst zu erledigen. Wäschereigeräte wie Waschmaschinen und Trockner wurden in diesem Sinne entwickelt und sind einfach zu bedienen, was es den Bewohnerinnen und Bewohnern ermöglicht, ihr tägliches Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Auch der geistige und körperliche Gesundheitszustand muss berücksichtigt werden, da einige Bewohnerinnen und Bewohner möglicherweise mit Einschränkungen leben. Aktivitäten für Bewohnerinnen und Bewohner mit eingeschränkter Mobilität sollten sorgfältig geplant werden, damit sie teilnehmen können, ohne sich zu überanstrengen. Puzzles, Bingo und Quiz-Spiele oder Handarbeiten sind eine grossartige Alternative zu körperlichen Aktivitäten, die das mentale Wohl und die Unabhängigkeit fördern. Bewohnerinnen und Bewohner mit Demenz hören möglicherweise gerne Musik oder schauen Fernsehsendungen aus der Vergangenheit. Das kann glückliche Erinnerungen hervorrufen.

Wie sieht die Zukunft aus?

Lächelnde junge Pflegerin, die einem Mann mit Behinderung hilft und gemeinsam ein Smartphone benutzt

Im Laufe der Zeit werden sich die Bedürfnisse und Anforderungen der kommenden Generationen weiter verändern. Ältere Personen werden Technologie in Zukunft immer besser verstehen und haben somit andere Erwartungen. Denken Sie allein daran, wie sehr wir uns jeden Tag auf unsere Smartphones, Tablets und Laptops verlassen; darauf müssen Pflegeheime vorbereitet sein.

Digitale Technologie ist auch bei anderen Aspekten der personalisierten Pflege wichtig. In Japan z. B. wurde die Belastung in Pflegeheimen durch den Einsatz von Daten reduziert. In einer Software-Plattform wird Analytik und KI mit proprietären Daten zur körperlichen Belastung, Schlaf, Ernährung und medizinischer Behandlung der Bewohnerinnen und Bewohner kombiniert. Mittels Datenanalysemethoden wird die Belastung der Pflegekräfte reduziert. Anhand der Bedürfnisse der einzelnen Bewohnerinnen und Bewohner können personalisierte Pflegepläne erstellt werden. Durch den Zeitgewinn kann den Anfragen der Bewohnerinnen und Bewohner schneller nachgegangen werden – zum Beispiel ein Ausflug in den Park oder ein Besuch im Lieblingsrestaurant.

Ein Blick in die Zukunft der Pflege lässt klar erkennen, dass wir einen personalisierteren Ansatz benötigen, um Bewohnerinnen und Bewohnern ein bedeutungsvolles und lebenswertes Leben zu bieten. In der personalisierten Pflege werden die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben der einzelnen Persönlichkeiten berücksichtigt, das spendet Lebenssinn und bietet mehr Lebensqualität.

Benötigen Sie eine individuelle Beratung?

Fühlen Sie sich inspiriert und möchten Sie mehr über unsere massgeschneiderten Lösungen erfahren? Kontaktieren Sie uns und erfahren Sie mehr!

Quellen
  1. 1.
    NHS England - https://www.england.nhs.uk/blog/music-and-dementia-a-powerful-connector/
  2. 2.
    Financial Times - Care homes in Japan use big data to boost caregivers and lighten workloads (ft.com)
  3. 3.
    Social care institute of excellence - https://www.scie.org.uk/personalisation/practice/residential-care-homes/promoting-independence
  4. 4.
    Quality of life in care homes - https://myhomelife.org.uk/wp-content/uploads/2014/11/mhl_summary.pdf
  5. 5.
    NIHR - https://evidence.nihr.ac.uk/alert/a-good-cqc-rating-linked-better-quality-of-life-residents-care-homes/